SCHREIBWERKSTÄTTEN


Warum dieser Aufwand?

Warum bitte sollen Schreib-Profis auch noch auf Kinder und Jugendliche losgelassen werden?
Die Schule, ihre Lehrerinnen und Lehrer, leisten (unter nicht gerade einfachen Bedingungen) Basis-Arbeit im Umgang mit der deutschen Sprache. Allerdings ist im Rahmen des Lehrplan-gesteuerten Deutsch-Unterrichts selten Zeit und Freiraum, den SchülerInnen eine überaus wichtige Chance zu geben: unbeschwert von Noten- und Zeit- Druck ihren Ideen und Fantasien freien Lauf zu lassen.
Alle unsere Veranstaltungen zeigen deshalb: Ob Mädchen oder Junge, ob mehr oder weniger sprachbegabt – vom Grund / Primarschul-Alter aufwärts bis ins komplizierte Pubertäts-Alter … jeder profitiert von einer solchen Werkstatt des Gestaltens … mit Worten, mit Sätzen, mit Geschichten und eventuell auch bildnerischen Mitteln!


Für wen?

Es gibt generell drei Möglichkeiten der Organisation:

Eine komplette Klasse erfährt sich als kreative Gemeinschaft. Unter Akzeptanz der Leistungs- und Motivations-Unterschiede erlebt sie sich gemeinsam, mit wechselseitiger Hilfe und ganz ohne Konkurrenz-Druck „etwas Künstlerisches“ zu schaffen.

Besonders förderungswürdige Kinder / Jugendliche werden klassenübergreifend zusammengeführt. Je nach Alter und je nach sozialer Problematik (z. B. Migration) werden Kreativ-Aufgaben und Themen gestellt, die für wirklich alle zu bewältigen sind. Ziel ist immer: Jeder schafft die gestellte „Aufgabe“, jeder hat am Ende der Werkstatt ein Erfolgs-Erlebnis!

Besonders sprachbegabte und leistungswillige Kinder / Jugendliche bekommen klassenübergreifend die Chance, in einer freiwilligen Gemeinschaft ihre Kreativität – professionell-künstlerisch unterstützt – an / in einem größeren Projekt zu erproben / auszuleben. Es entsteht etwas, das für viele zukunftsweisend und motivierend ist:
Wenn ich genug Zeit und die richtigen Arbeitsbedingungen habe, schaffe ich „ein richtig großes Werk“, das andere erfreuen kann und mich selber stolz sein lässt!


Wie lang?

Es gibt nur ein generelles Kriterium: Es sollte so viel Zeit gegeben sein, dass jeder Teilnehmer mit Engagement sein Ziel stressfrei erreicht und ein Erfolgserlebnis hat!
Je nach gestellter Aufgabe (und je nach organisatorischen bzw. finanziellen Möglichkeiten der Schule) kann geplant werden:
ein kompakter Power-Vormittag

zwei oder mehr Tage – mit entsprechend umfassender, detaillierter Hilfe
und größeren Werken als Ergebnis

eine „Kreativ-Woche“ als Auszeit vom Schul-Alltag, als konzentrierte Lern-Zeit
für quasi professionelles Schreiben:

  • mit gemeinsamer Erarbeitung der sprachlichen, dramaturgischen, etc. Hilfsmittel und „Tricks“ …
  • mit genug Zeit für Entwicklung von starken Charakteren, von dramatischem Procedere …
  • mit einer persönlichen, künstlerischen Ausgestaltung, bzw. Illustration …
  • mit Zeit für eine angemessene und nachhaltige Präsentation des Geschaffenen …

Anmerkung:
Alle Typen von Schreibwerkstatt können vom Autor (evtl. auch im Team mit einem Bildenden Künstler) alleine durchgeführt werden.
Zusammenarbeit mit den KlassenleiterInnen, DeutschlehrerInnen ist aber in verschiedenster Form denkbar und willkommen!


Welche Themen? / Welches Genre?

Zauber-Geschichten / Geschichten-Zauber – ein Themen- und Phantasie(r)-Reiz, vor allem für die Jüngeren …

Detektiv-Geschichten / Geschichten-Detektive – eine Spezial-Schreibwerkstatt vor allem für vierte Klassen: Die gemeinsame Lektüre von einem GEHEIMBUND M-Buch ist eine ideale Voraussetzung (kostenloses Unterrichtsmaterial unter Downloads). Mädchen und Jungen können entweder in die Rolle von DetektivInnen schlüpfen, mit Freunden einen eigenen Geheimbund gründen, über einen spannenden „Fall“ rätseln …
Ausführliches Konzept unter www.geheimbund-m.de

Traum-Geschichten / Geschichten-Traum – eine Möglichkeit, sich komplett aus der Realität auszuklinken, Wünsche oder auch Ängste in eine künstlerische Form zu bringen.

Reise-Geschichten / Geschichten-Reise – innere oder äußere Reisen … in andere Welten … in die Vergangenheit, die frühere Heimat oder in die Zukunft …

Liebesgeschichten / Liebesgedichte – ein Werkstatt-Thema, das auch scheinbar ausdrucks- und emotionsgehemmte Jugendliche auf verblüffende und beglückende Weise zum „Dichten“ und zu szenischer Aufführung bringt …

Drehbuch-/ Theater-Werkstatt – kann evtl. als mehrwöchiger Kurs mit entsprechend selbstständigen Denk- und Gestaltungs-Pausen durchgeführt werden …
Durch die Vielfalt der Rollen und die zahlreichen Aufgaben im Team (Technik, Bühne, Maske, Kostüme, Musik, …) können bei einem solchen Projekt sehr verschiedene Begabungen erprobt und ausgelebt werden …

Anmerkung:
Neben den oben angeführten Beispielen lassen sich thematisch als auch genreübergreifend, bzw. –verknüpfend noch andere Workshops ausrichten:
Es sei besonders verwiesen auf meine SCHREIB-KUNST-WERKSTÄTTEN:
Unter Einbindung von professionellen KunsterzieherInnen oder Bildenden KünstlerInnen bzw. IllustratorInnen entstehen auch aufwendig und anspruchsvoll ausgestaltete Geschichten.


Welcher Ablauf?

Nach einem wechselseitigen Sich-Vorstellen ist es vor allem mein Anliegen, den TeilnehmerInnen das Besondere eines solchen „Kurses“ nahezubringen: Arbeitsplatz und Arbeitsweise können / sollen sich vom schulischen Alltag abheben. Das Zusammenwirken darf durchaus auch als eine Art Ritual, bei dem eine besondere Arbeitsatmosphäre entsteht, verstanden werden.
Die SchülerInnen bekommen selbstverständlich diverse professionelle Arbeits- und Denkhilfen.
Bei mehrtätigen Werkstätten lege ich besonderen Wert darauf, dass „Dramatismen“ gemeinsam erarbeitet werden. In dieser schon kreativen Arbeitsphase ist Partner- und Gruppenarbeit sehr sinnvoll und erwünscht!
Im nächsten Arbeitsschritt geht es um eine geführte und gezielte Stoffsammlung und Recherche – nicht anders als bei professionellen AutorInnen. Auch diese kann bei entsprechender Zeit auch im Team besprochen und ergänzt werden.
Nun die so wichtige Konzentrations-Phase, die stille Einzel-Arbeit: Erster Entwurf der Geschichte, des Werkes – bei machen Kindern / Jugendlichen schon nah am Endergebnis. Bei anderen gilt es zu helfen und zu ermutigen: beim sprachlichen Ausdruck, bei der Dramaturgie, bei der künstlerischen Ausgestaltung.
Danach die letzte Herausforderung: Alle sollen eine Endfassung schaffen, die sie befriedigt! Auch formal und ästhetisch sollte erkennbar werden, wie sehr sich jeder Teilnehmer (nach seinen jeweiligen individuellen Möglichkeiten) angestrengt hat.
Auch wenn es manchem antiquiert und nicht mehr zeitgemäß vorkommen sollte: Die Werke sollen immer handschriftlich entstehen. Inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen, kommt bei fast allen das mit einem angenehmen Schreibwerkzeug geschaffene mehr „von Herzen“ als solches über digitale Medien Festgehaltene.
Spätere Umsetzung in digitale Druckfassungen ist damit keineswegs ausgeschlossen!


Das Finale

Unabhängig von der Länge der Werkstatt sollte es am Ende immer wenigstens eine kurze Präsentation, eine Art Lesung geben: Dabei werden oft die „schüchternen“ zu verblüffend originell Vortragenen …
Mehrtägige / einwöchige Werkstätten sollten möglichst immer mit einem „Fest“ enden. Auch hier ist wieder Teamwork angesagt: Gestaltung einer Bühne für die Darbietung. Gerne auch kulinarische und labende Beigaben für die Künstler und die willkommenen Gäste. Warum nicht Mitschüler, Eltern, Großeltern, Freunde einladen
Eine solch festlich gestaltete Lesung wird allen für immer im Gedächtnis und Herzen bleiben …


Die Auswertung

Schon während der Werkstatt wird es Teilnehmer geben, die die Schaffensprozesse digital dokumentieren – so auch die Schluss-Veranstaltung.
Für die „Künstler“ ist es ein großes Geschenk, wenn ihr Werk in eine professionelle und ästhetische Form gebracht wird: einzeln oder als Sammelwerk gebunden!
Falls auch aufwendig Bildnerisches entsteht, bietet sich eine Ausstellung in Schule, o. ä. an. Auf der Homepage der Schule wird das Geschaffene nachhaltig Wirkung zeigen und Eltern, etc. das große Engagement der Schule angemessen präsentieren.
Was wahrscheinlich nicht ohne Sponsoren-Hilfe möglich war, sollte nun als Gesamt-Kunstwerk vielleicht neue Sponsoren für ähnliche Projekte animieren.

Fazit der Schreib-Kunst-Werkstatt 2018 „Freundschaft und mehr …“: 

  • Teilnehmer: 15 Schüler aus der 5. und 6. Klasse der Mitteschule an der Ichostraße München
  • finanziert und organisiert über KULTUR MACHT STARK und den FRIEDRICH-BOEDECKER-KREIS E. V.
    (www.buendnisse-fuer-bildung.de / www.boedecker-kreis.de)
  • entstandene Texte und Bilder als Buch im: MITTELDEUTSCHER VERLAG (www.mitteldeutscherverlag.de), Hrsg.: Dirk Walbrecker
  • Weitere Informationen finden Sie hier!